Verabschiedung von Rebecca Ramirez

Letzte Woche hat sich Rebecca Ramirez von der Quartiersarbeit im Hasenleiser verbaschiedet. Leider konnte in Zeiten von Corona der Abschied nicht wie geplant stattfinden. Aber sie hat es sich nicht nehmen lassen all ihre Kreativität, Elan, Leidenschaft und Herzlichkeit nocheinmal zubündeln um wundervolle Abschiedzeilen zu verfassen. Deswegen möchten wir Ihnen und Euch ihre Abschiedszeilen zukommen lassen.

Nach über sechs Jahren Quartiersarbeit verlasse ich heute schweren Herzens den Hasenleiser und wende mich neuen Projekten zu.

Gelegenheit für den persönlichen Abschied finden wir hoffentlich am 21. April beim re:start Konzert des Heidelberger Frühlings.

Ich würde mich sehr freuen, möglichst viele von Ihnen am Donnerstag, 21. April 2022 um 19:30 Uhr im Wilson-Theater auf dem ehemaligen Hospital-Gelände (Höhe Bushaltestelle Freiburger Straße) wieder zu sehen!

Nach einem sicherlich großartigen Konzert finden wir hoffentlich noch die Zeit zum Anstoßen mit einem Kaltgetränk!

Quartiersarbeit war für mich immer Teamarbeit!

Mein Team bestand die letzten sechs Jahre aus ganz unterschiedlichen Menschen: Angefangen bei den Kolleg:innen beim Caritasverband, den Ansprechpartner:innen bei den Fachämtern der Stadt Heidelberg, den Kooperationspartner:innen der verschiedenen Einrichtungen, Institutionen, Vereine, Gemeinden u.s.w. bis hin zum wichtigsten Teammitglied: Den Bewohner:innen des Hasenleisers!

Gemeinsam haben wir den Stadtteil besser kennengelernt, genauer hingeschaut was schon ganz gut läuft und festgestellt, wo es an Änderungen beziehungsweise Erneuerungen bedarf.

Wichtig war es hierbei immer nicht nur zu klagen, sondern gemeinsam zu überlegen, wo und wie wir selbst aktiv werden können. Jedes Gespräch, jeden Austausch habe ich von der ersten Minute genossen und geschätzt. Oft hatten Sie/ hattet ihr wertvolle Tipps für mich: Was es braucht, worum es wirklich geht und warum gerade das jetzt wichtig ist. Alle gemeinsam haben wir die letzten sechs Jahre genutzt und dazu beigetragen, dass der Hasenleiser etwas bunter und kultureller wird. Wir haben neue Orte geschaffen, die dazu einladen, dass wir uns begegnen, voneinander wissen und miteinander lustig und fröhlich sind. Wir haben Maßnahmen realisiert, die dazu beitragen, dass wir achtsamer miteinander umgehen.

Zu den besonderen Highlights meiner Arbeit gehören Projekte wie:

  • Die Etablierung des Quartiersbüros in der Freiburger Straße, als Ort an dem wir als Ansprechpartner:innen für Sie/ Euch vor Ort sind; wo lange Zeit – vor Corona – auch gemeinsame Aktivitäten stattfinden konnten wie Yoga, Frühstücksrunden, Kinderschachtuniere, Deutschkurse u.v.m.
  • Der jährliche Weihnachtswunschbaum in Zusammenarbeit mit den Schulsozialarbeiter:innen der IGH und der Eichendorfschule sowie den Kitas im Quartier, bei der Aktion werden wir jede Weihnacht überschwemmt von Unterstützungsbereitschaft.
  • Unser Kulturformat „Der besondere Sommernachtstraum“, mit dem wir seit 2020 jeden Sommer ein kleines Kulturfestival im Hasenleiser realisieren konnten.
  • All die schönen Bemalungen im Quartier von den Stromkästen über die Altglas-Container bis hin zu Garagenwänden, die den Hasenleiser so viel bunter und fröhlicher erscheinen lassen.
  • Auch die Realisierung der Boulebahn gehört zu den absoluten Höhepunkten. Mit der Bahn ist es uns gelungen eine zuvor arg beklagte von Hundekot geprägte Wiese in einen öffentlichen Ort mit absolutem Mehrwert für die Nachbarschaft zu verwandeln. Neben dem Boule spielen finden dort zahlreiche weitere Begegnungen statt, wie Quartiersfrühstück oder kleine Theateraufführungen.
  • Aber auch all die kleineren Projekte von den Bodenwellen am Spielplatz Waldshuter Weg, Etablierung eines Flohmarkts, Fotowettbewerb u.s.w., alle waren wichtig!

Mit all diesen Projekten haben wir ein weites Stück über die Grenzen des Hasenleisers gestrahlt, da bin ich mir sicher!

Aktuell befinden sich weitere, richtig tolle Projekte in der Vorbereitung, die ich leider nur noch anstoßen konnte, aber mir sicher bin, dass auch diese zur Aufwertung des Hasenleisers beitragen werden. Dazu zählen:

  • Die Umgestaltung des Kinderspielplatzes hinter Netto. Bei der Erarbeitung von Ideen, ist es uns vergangenes Jahr gelungen über 150 Kinder zu beteiligen.
  • Kommenden Monat bringen wir ein Quartierskochbuch heraus, welches wir zusammen mit der Lebenshilfe erarbeitet haben und indem sich über 80 Rezepte aus der Nachbarschaft finden!
  • Die Arbeitsaufnahme des sich gerade neu gründenden Gartenvereins zur Erschließung eines Nachbarschaftsgartens zwischen Kolbenzeil und Erbprinzenstraße.
  • Die Wieder-Inbetriebnahme des Wilson-Theaters auf Hospital.

Gerade die zuletzt genannten Projekte liegen mir sehr am Herzen und daher werde ich sie auch nach meiner Arbeit hier im Hasenleiser weiterhin ehrenamtlich begleiten. Gar nicht missen werde ich all jene, die bis heute unsere Arbeit als Beschwerdemanagement missverstehen, ohne Bereitschaft sich selbst einbringen zu wollen. Noch mehr Motivation der Bewohnerschaft zur aktiven Mitgestaltung des eigenen Wohnquartiers wäre wünschenswert.

Für Ihr und Euer entgegengebrachtes Vertrauen in mich und meine Arbeit, will ich mich von Herzen bedanken!

Sie haben mir den Mut gegeben, selbstsicher die Aufgaben und Maßnahmen vor Ort zu koordinieren, zu organisieren bis hin zur erfolgreichen Umsetzung.

Besondere Freude hatte ich daran, miterleben zu dürfen, wenn aus einer Idee eine tatsächlich umgesetzte Maßnahme wurde!

Das Quartiersmanagement Hasenleiser zu verlassen, fällt mir wahrlich nicht leicht. Richtig ans Herz gewachsen ist mir dieses Stadtviertel mit all seinen Bewohner:innen!

Man sagt mir aber nach, dass ich eine Visionärin bin, die Projekte gut aufbauen kann. Das macht mir einfach Spaß.

In Heidelberg gründet sich gerade die neue Stiftung TurningPoint, die ganz in ihren Anfängen steckt. Hier braucht es, ähnlich wie beim Hasenleiser damals, der Etablierung verlässlicher Strukturen und jemanden, die dies koordiniert, da komme ich ins Spiel.

Den Hasenleiser habe ich auf einen guten Weg gebracht, nun sind andere dran dies zu erhalten und weiterzuentwickeln.

Ich bin mir sicher, dass die Quartiersarbeit im Hasenleiser mit der Anbindung des Hospitals richtig spannend bleibt! Neue Themenfelder werden u.a. die Erschließung der kleinen Chapel auf Hospital zum attraktiven Nachbarschaftszentrum sein und vor allem die Ankunft der neuen Nachbarschaften, damit einhergehend auch die Anknüpfung an das Bestandsquartier sowie weiterhin die Überwindung der Karlsruher Straße und, dass sich Rohrbach und Hasenleiser endlich als ein gemeinsamer Stadtteil verstehen.

Mit der Neubesetzung meiner Stelle wird der Hasenleiser frischen Wind erfahren, ich hoffe es findet sich jemand, die /der genauso motiviert wie ich diese Arbeit vor Ort weiterhin leistet.

Ich danke allen Hasenleiser:innen und Kooperationspartner:innen für die sehr erfolgreiche Zusammenarbeit und bitte darum, nehmen sie meine Nachfolge bitte genauso herzlich auf wie mich!

Herzlichst Ihre Rebecca Ramirez